Ruhrgebiet.. Die Bruthitze über NRW hält an. Die 40-Grad-Marke ist in Sicht. Das Alltagsleben wird durch die sengende Hitze bestimmt


Heiß, heißer, Hochsommer! Ganz NRW schwitze gestern unter Hoch „Annelie“, das Temperaturen von bis zu 39 Grad brachte. Wer konnte, genoss den Sonnentag im Freibad, an den Ufern der Ruhr oder zumindest im Eiscafé. Schon melden erste Krankenhäuser, dass die Hitze vermehrt Patienten in die Notaufnahmen treibt – wegen Dehydrierung, Wassermangel im Körper. Zahlreiche Klimaanlagen in Zügen gaben den Geist auf: Die Bahn stoppte mehrere Intercitys unter anderem auf der Strecke von Dortmund nach Hamburg. Hitzebedingte Störungen gab es auch an den Weichen. Und es soll noch heißer werden!

In Emmerich ertrank ein 30-jähriger Mann in einem Badesee. In einem Bonner Freibad rettete ein Bademeister einen Sechsjährigen. Der Junge hatte leblos im Nichtschwimmerbecken getrieben, wurde von seinem Lebensretter aus dem Wasser geholt und reanimiert.

Im sauerländischen Meschede mussten Polizisten ein dreijähriges Kind aus einem aufgeheizten Auto retten. Die Mutter hatte die Schlüssel auf den Beifahrersitz gelegt und die Tür zugeschlagen. Ihr Auto verriegelte sich bald darauf, das Kind musste sich übergeben und wurde bewusstlos. Polizisten schlugen die Scheibe ein, um das Kind zu befreien. Es erlitt einen Sonnenstich.

Heftig traf es auch die armen Schweine, die gestern Vormittag wegen einer Reifenpanne auf ei­nem Parkplatz an der A 2 strandeten. Aufgeladen auf einem Tiertransporter standen sie dicht an dicht, 500 an der Zahl, über Stunden in der prallen Sonne. So lange dauerte der Reifenwechsel. Die Autobahnpolizei verständigte die Feuerwehr, die die Tiere mit 7000 Liter Wasser abkühlte.

Heiße Tage und tropische Nächte: „Am heißesten war es in der Nacht zu Donnerstag mit 24,7 Grad in Gevelsberg. Den Tagesrekord schaffte gestern Kleve mit 37,5 Grad“, sagte Meteorologe Andreas Würtz vom Deutschen Wetterdienst. Und so geht es auch weiter. Am Samstag könnte gar der absolute Höchstwert von 40,1 Grad, gemessen am 12. August 2003, getoppt werden.

Wegen des Open-Air-Festivals „Bochum-Total“ und dem Massenandrang dort stellt sich das Bochumer Bergmannsheil für das Wochenende bereits auf erhöhten Andrang in seiner Notaufnahme ein.