Athen. .
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält Griechenlands Banken mit weiteren Notkrediten vorerst am Leben. In einer kurzfristig anberaumten Telefonschalte entschied der EZB-Rat, den Hilfsrahmen erneut auszuweiten. Weil es im Schuldenstreit zwischen der griechischen Regierung und den Geldgebern seit Monaten keine Einigung gibt, heben verunsicherte Verbraucher und Unternehmen große Mengen Bargeld von ihren Konten ab, allein am Donnerstag waren es rund eine Milliarde Euro. Ein Teil des Geldes wird ins Ausland geschafft, ein Teil schlicht gehortet. Die Einlagen fehlen den Banken.
Vor ihrem Krisentreffen am Montag warten die Euro-Finanzminister auf glaubwürdige Spar- und Reformvorschläge aus Griechenland. Vielleicht nehme über das Wochenende die Bereitschaft in Athen zu, „das Notwendige zu tun“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. „Wir sind alle nicht besonders enthusiastisch“, beschrieb er die Stimmung in der Eurogruppe. Er sei nicht sicher, ob er am Montag „sensationelle Neuigkeiten“ präsentieren könne, sagte der CDU-Politiker.
Der griechische Ministerpräsident Tsipras begrüßte die Einberufung eines Sondergipfels der Euro-Staaten zur Lösung der Schuldenkrise. „Wir arbeiten jetzt für den Erfolg dieses Treffens“, sagte er gestern. Am Donnerstag war ein Eurogruppen-Treffen ohne Einigung mit Griechenland zu Ende gegangen.