Garmisch-Partenkirchen. Beim G7-Gipfel kommen Protestanten kaum an die Politiker heran. Die Idee von Greenpeace schaffte es dennoch – sie war ja auch groß genug.

Mit einer riesigen Laserprojektion auf das Zugspitzmassiv haben Umweltschützer die G7-Staaten zu einer globalen Klimawende aufgefordert. Ein extrem leistungsstarker Projekter warf am Montagmorgen die Forderung "G7: 100 Prozent Erneuerbare!" aus knapp 2,5 Kilometern Entfernung auf die Felswand des Waxensteins.

Greenpeace verschob Projektion wegen Starkregens

Wegen starken Regens am Sonntagabend hatten die Aktivisten der Organisation Greenpeace ihre Projektion auf die frühen Morgenstunden verschoben. Gegen 4.30 Uhr leuchtete der Schriftzug in Grün unter wolkenverhangenem Himmel auf und war von Garmisch-Partenkirchen aus gut zu lesen. Die Projektion habe auf einer Breite von 1000 Metern geleuchtet, teilte Greenpeace mit.

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"Kanzlerin Merkel muss in Elmau das Ende des Kohlezeitalters einläuten", sagte Tobias Münchmeyer, Greenpeace-Energieexperte am Morgen. Die Umweltschützer fordern die Staats- und Regierungschefs führender Industrienationen (G7) auf, bei deren Treffen im benachbarten Schloss Elmau gemeinsam den Ausstieg aus Kohle- und Atomkraft einzuleiten. Am Montag wollen die G7-Teilnehmer über den Klimaschutz sprechen. Es war unklar, ob die riesige Forderung an die Politiker auch noch von Schloss Elmau aus zu sehen war.

Die Greenpeace-Aktion auf einer Wiese vor dem Wettersteingebirge - dessen höchster Gipfel die Zugspitze (2960 Meter) ist - alarmierte die Polizei, die mit mehr als 20 Beamten anrückte. Greenpeace muss mit einer Anzeige wegen einer nicht angemeldeten Versammlung rechnen.

Müde Gipfel-Gegner sind "schon so viel gelaufen"

Das Aktionsbündnis "Stop G7 Elmau" den geplanten Protestmarsch durch Garmisch-Partenkirchen abgesagt. "Weil wir gestern schon so viel gelaufen sind", sagte die Veranstaltungsleiterin Ingrid Scherf am Montag bei einer Kundgebung auf dem Bahnhofsplatz. Nur wenige Dutzend Demonstranten waren dort am Vormittag versammelt. Ursprünglich waren 500 Teilnehmer zu einem Protestmarsch erwartet worden. Am Sonntag hatten Globalisierungsgegner vergeblich versucht, über Wanderwege zum abgeriegelten Schloss Elmau in den Bergen zu gelangen.

Gipfel auf der Elmau endet am frühen Nachmittag

Mit Beratungen über den Klimawandel ist der G7-Gipfel im bayerischen Elmau am Montag in seinen zweiten Tag gegangen. Im Mittelpunkt steht die Suche nach einer gemeinsamen Position der Staats- und Regierungschefs sieben großer Industriestaaten. Am Vormittag steht ein Treffen mit Vertretern afrikanischer und arabischer Staaten auf dem Programm. Diskutiert wird über den Kampf gegen islamistischen Terror und Armut. Der G7-Gipfel in Bayern endet am frühen Nachmittag. Anschließend informiert Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Ergebnisse. (dpa)