Berlin. Angela Merkel ist überzeugt, dass Russlands Präsident Putin beim G7-Gipfel in Elmau nichts zu suchen hat. Altkanzler Schröder sieht das anders.

Nach Helmut Schmidt hat mit Gerhard Schröder ein weiterer Altkanzler der SPD den Ausschluss Russlands aus der Gruppe wichtiger Industrienationen kritisiert. Es sei ein Fehler, dass Präsident Wladimir Putin nicht zum G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern eingeladen worden sei, sagte Schröder der "Rheinischen Post". "Gerade wenn es unterschiedliche Positionen gibt, muss man darüber diskutieren. Das hätte man auf dem Gipfel tun können."

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Russland war im vergangenen Jahr wegen der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim aus der G8 ausgeschlossen worden. Am 7. und 8. Juni kommen in Bayern deswegen nur die Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, den USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada zusammen.

Auch Helmut Schmidt kritisiert Putins Ausschluss

Schmidt hatte in einem am Montag veröffentlichten Interview der Deutschen Presse-Agentur gesagt, ein G7-Gipfel ohne Russland sei nicht sinnvoll. Schröder sagte, Russland habe eine Alternative zu Europa, umgekehrt gelte das nicht. "Die Zukunft Europas geht nur mit Russland."

Die Ukraine erwartet vom G7-Gipfel ein starkes Signal der Unterstützung im Kampf gegen Aufständische im Osten des Landes und mehr Druck auf Russland. Das Treffen sei eine gute Gelegenheit, transatlantische Solidarität zu zeigen, sagte der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin am Dienstag in Kiew.

Er wies darauf hin, dass die ukrainisch-russische Grenze im Separatistengebiet weiter nicht unter Kontrolle der prowestlichen Regierung in Kiew sei. Dies sei aber ein Kern des Friedensabkommens, das im Februar unter Mitarbeit von Merkel und Putin geschlossen worden war. (dpa)