Der Kita-Streik ist ein klassischer Fall zu Lasten Dritter. Es ist unerträglich, dass die Tarifpartner die Eltern in politische Geiselhaft nehmen.
Der Kita-Streik trifft die Falschen: Es ist ein klassischer Fall zu Lasten Dritter. Opfer des Tarifstreits sind nicht die Kommunen, sondern Eltern und Arbeitgeber. Die Wut vieler Eltern über die Unbeweglichkeit beider Tarifseiten wächst.
Erzieher sind für ihre anspruchsvolle Tätigkeit unterbezahlt. Trotzdem ist die 10-Prozent-Forderung von Verdi eine offene Provokation. Dass die öffentlichen Arbeitgeber allerdings bislang kein Angebot auf den Tisch gelegt haben und sich Verhandlungen verweigern, ist ebenso ein Skandal.
Staat und Gewerkschaften lassen Eltern im Stich, obwohl beide in Fensterreden gebetsmühlenartig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf propagieren. Wenn viele familienfreundliche Firmen Mitarbeitern in der aktuellen Notlage entgegenkommen, wird darin aber ein Umdenken in den Chefetagen deutlich. Das ist die gute Botschaft im Kita-Streik.
Die Tarifpartner müssen endlich ihre Arbeit machen und ran an den Verhandlungstisch. Es ist unerträglich, dass sie die Eltern in politische Geiselhaft nehmen für ihr Unvermögen, einen fairen Kompromiss für die Erzieher zu erzielen.