Berlin. Eine unrühmliche Spitzenreiterposition: Nirgends sind 2014 so viele Synagogen und jüdische Friedhöfe geschändet worden wie in Nordrhein-Westfalen.
Die Zahl geschändeter jüdischer Friedhöfe ist im vergangenen Jahr zwar bundesweit gesunken, allerdings liegen die meisten Tatorte für die antisemitischen Kriminellen nach wie vor in NRW. Nach Angaben des Berliner "Tagesspiegel" wurden 2014 insgesamt 27 jüdische Friedhöfe geschändet, das ist der niedrigste Stand seit dem Jahr 2000. Sieben Angriffe wurden in Nordrhein-Westfalen verzeichnet, in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt waren es je vier. Nur einer der sieben Fälle in NRW konnte laut "Tagesspiegel" aufgeklärt werden.
Auch bei der Zahl der Attacken gegen Synagogen liegt Nordrhein-Westfalen mit 9 der insgesamt 20 Fälle ruhmlos an der Spitze. Zwei Anschläge in Essen und Wuppertal konnten aufgeklärt werden.
Bereits im März hatte das Innenministerium in Düsseldorf mitgeteilt, dass die Zahl der judenfeindlichen Straftaten in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2014 den höchsten Stand seit mindestens zehn Jahren erreicht hat. Insgesamt wurden demnach 349 antisemitische Straftaten verzeichnet, im Jahr zuvor waren es noch 249. (dpa)