Karlsruhe/Bochum. . Die Bundesanwaltschaft ist gegen die Rechtsextremisten-Organisation “Oldschool Society“ vorgegangen. Ein Verdächtiger wurde in Bochum festgenommen.

Bei Razzien in mehreren Bundesländern haben Spezialkräfte der Bundespolizei am Mittwochmorgen vier mutmaßliche Rechtsextremisten festgenommen. Die drei Männer und eine Frau stehen demnach in dem dringenden Verdacht, gemeinsam mit anderen die rechtsterroristische Vereinigung "Oldschool Society" (OSS) gegründet und Anschläge auf Moscheen und Asylbewerberheime geplant zu haben. Nach WAZ-Informationen soll ein Zugriff im Bochumer Stadtteil Günnigfeld erfolgt sein. Dabei soll der 47-jährige Olaf O. festgenommen worden sein.

Nach ersten Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft sollen die Verdächtigen Sprengstoff besorgt haben. Bei einer Durchsuchung wurden demnach pyrotechnische Gegenstände mit großer Sprengkraft sowie weitere Beweismittel sichergestellt.

Razzien in fünf Bundesländern

Insgesamt wurden laut Bundesanwaltschaft Wohnungen von neun mutmaßlicher OSS-Aktivisten durchsucht. Die Razzien waren in Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern. An dem Einsatz waren insgesamt etwa 250 Beamte von Bundeskriminalamt, Bundespolizei und örtlicher Polizeibehörden beteiligt.

Inwieweit die vier konkrete Anschlagsziele ins Auge gefasst hatten, muss die Bundesanwaltschaft noch ermitteln. Zwei der Beschuldigten, ein 56-jähriger und ein 39-jähriger, sollen Rädelsführer der Gruppe gewesen sein. Alle vier sollen noch am Mittwoch und am Donnerstag dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt werden. Zuerst hatte "Spiegel Online" von den Razzien und Festnahmen berichtet.

Im Internet bezeichnet sich die Vereinigung als "Verbindung gleichgesinnter Menschen, die die deutsche Kultur und ihre Werte leben". Das Logo der Gruppierung zeigt einen Totenkopf, gerahmt von SS-Runen und zwei blutverschmierten Fleischerbeilen. Auf der Facebook-Seite der Gruppierung finden sich etwas mehr als 3000 "Likes". Der erste Eintrag dort stammt aus dem September 2014. Die ersten Einträge vermitteln den Eindruck, dass sich die Gruppierung aus dem Kreis von Hogesa-Aktivisten bildete. Fotos zeigen "OSS"-Anhänger auch als Teilnehmer bei einer Neonazi-Demo in Dortmund. (dpa/WE)