Berlin. Die Vorbereitungen für den Bundeswehreinsatz im Mittelmeer zur Rettung von Flüchtlingen sind in vollem Gange. Doch einige Fragen sind noch offen.
Die Vorbereitungen der Bundeswehr für die Flüchtlingsrettung im Mittelmeer laufen trotz einiger noch offener Fragen auf Hochtouren. "Noch ist nicht klar, wem die Schiffe unterstellt werden sollen", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Auch sei offen, wer sich außer Frankreich und Großbritannien an der Operation beteiligen werde. Die Marine überlegt unterdessen, wo einige der Besatzungsmitglieder von Bord gehen und andere aufgenommen werden sollen. Im Gespräch sind den Angaben zufolge Zypern oder Kreta. An dem Bundeswehr-Einsatz werden der Einsatzgruppenversorger "Berlin" und eine Fregatte teilnehmen.
Grenzschutz und Seenotrettung sollen getrennt bleiben
Ein EU-Sondergipfel hatte am vergangenen Donnerstag einen Ausbau der Seenotrettung und die Bekämpfung der Schleuser beschlossen, nachdem erneut Hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken waren. Als eine mögliche Maßnahme wurde die Zerstörung von Schmugglerbooten diskutiert.
Man sei auf jeden Fall bemüht, eine "Vermischung von Grenzschutz und Seenotrettung" zu verhindern, hieß es im Verteidigungsministerium. Der "Atalanta"-Einsatz gegen Piraten habe gezeigt, wie schwierig es sei, zwischen Fischerbooten und Booten krimineller Banden zu unterscheiden. Im Rahmen von "Atalanta" seien deshalb bislang nur einmal Boote am Strand zerstört worden. (dpa)