Berlin. .

Der Machtkampf bei der Alternative für Deutschland (AfD) eskaliert: Der stellvertretende Parteichef Hans-Olaf Henkel erklärte am Donnerstag mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt aus dem Bundesvorstand. In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ begründete der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) dies mit Versuchen von „Rechtsideologen“, die Partei zu übernehmen. Außerdem klagte er über „charakterliche Defizite“ von anderen führenden AfD-Politikern.

Henkel warnte in dem „FAZ“-Interview seine Partei vor dem Untergang, falls der Richtungsstreit nicht geklärt werde. „Dann wird die AfD scheitern. Das ist meine feste Überzeugung.“ Zugleich versicherte er: „Ich werde mich weiterhin für die Partei einsetzen - aber nur dort, wo man sich an die Grundsätze unserer Partei hält.“ Der 75-Jährige sitzt für die AfD im Europaparlament. Henkel ist auch durch viele Auftritte in Talkshows bekannt.

Zuvor war bekanntgeworden, dass AfD-Chef Bernd Lucke im Richtungsstreit mit einem Mitgliederentscheid für Klarheit sorgen will. In einem Schreiben an die Parteimitglieder bittet Lucke dringend darum, einem Entscheid zuzustimmen, der jeglichen Kontakt mit „Organisationen im Dunstkreis des Rechtsradikalismus“ untersage.