An Rhein und Ruhr. .
Bestechung, Bestechlichkeit und Vorteilsnahme in Wirtschaft und Verwaltung haben in NRW ein dramatisches Niveau erreicht. 2014 leiteten Polizei und Staatsanwaltschaften nach NRZ-Informationen fast 500 Ermittlungsverfahren ein. Polizeiexperten fordern jetzt strengere Gesetze und Regeln. Christian Voßkühler, Dezernatsleiter im Landeskriminalamt (LKA), hält die Einrichtung eines bundesweiten Registers für zwingend, in das wegen Korruption verurteilte Firmen eingetragen werden.
Noch weiter geht der NRW-Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Arnold Plickert: Er fordert die Möglichkeit einer strafbefreienden Selbstanzeige wie bei Steuerdelikten. Zumindest will er aber eine „kleine Kronzeugenregelung“, die einen Strafnachlass für die möglich macht, die an einer Straftat beteiligt waren, aber vor den Ermittlern auspacken.
Das LKA bestätigt, jährlich gebe es rund 160 Hinweise aus Betrieben und Institutionen – teils anonym, teils offen. Die Behörde unterhält für anonyme Hinweise auch eine Hotline unter 800 5677878. In den letzten Jahren sind NRW-Fahnder gegen Korruption vor allem in der Autoindustrie, beim Gerüstbau, in der Pharmazie und der Müllentsorgung vorgegangen.