Essen. . Um Unfallopfer besser vor Schaulustigen zu schützen, werden in NRW bald Sichtschutzwände eingesetzt. Fast eine halbe Million Euro kostet der Schutz.

Schaulustige erschweren immer wieder die Arbeit der Rettungskräfte. Insbesondere auf den Autobahnen kommt es regelmäßig zu gefährlichen Situationen, weil Autofahrer vom Gas gehen und Unfälle fotografieren. Um den Gaffern die Sicht zu versperren, werden in Nordrhein-Westfalen bald Sichtschutzwände eingesetzt.

Fast 500.000 Euro aus Bundesmitteln investiert der Landesbetrieb Straßen.NRW in die die zwölf mobilen Systeme. Landesverkehrsminister Michael Groschek wird sie am Freitag, 24. April, vorstellen und an die Autobahn-Meistereien verteilen.

Polizei greift durch und zeigt Gaffer an

Erst im März hatte die Dortmunder Polizei auf der A1 zwölf Autofahrer angezeigt, die die Bergung von zwei Lkw gefilmt haben. Selbst als sie von den Polizisten ermahnt wurden, unterbrachen sie ihre "Dreharbeiten" auf der Gegenfahrbahn nicht.

Wenige Tage zuvor hatten die Einsatzkräfte die Kennzeichen von 30 Autofahrern notiert, die nach einem Unfall in Köln fotografierten und filmten. Sie werden wohl ein Bußgeld von 60 Euro zahlen müssen und kassieren einen Punkt in Flensburg.

"Diese Fahrzeugführer gefährden nicht nur sich, sondern vor allem andere Verkehrsteilnehmer", betont die Polizei. Die Gewerkschaft der Polizei geht noch weiter: „Die Leute greifen lieber zum Handy, um zu filmen, als zum Verbandskasten, um zu helfen." (we)