Das Internet macht das Verbreiten von Hass, Hetze und kruden Botschaften leicht. Muss man nun über moderne Medien schimpfen? Wohl kaum. Denn sie erlauben immerhin offen und ungefiltert den Blick in die Wirrköpfe dieser Zeit.
Wer wissen möchte, wie viel Niedertracht, Verrohung und Gewalt unter der bürgerlichen Oberfläche schlummert, muss nur ins Netz schauen. Sehr beliebt: Das Reduzieren eines Menschen allein auf seine Herkunft oder Religion. Von der schäbigen Beleidigung bis zur Todesdrohung ist es nicht weit. Minister und Landräte genießen umfassenden Schutz. Schwerer haben es jene, die sich privat in der Nachbarschaft gegen Radikale auflehnen.
Die Unmenschlichkeit, die sich da aus dem Sumpf traut, ist eine ernste Mahnung: Demokratie und respektvolles Miteinander sind nicht selbstverständlich. Sie müssen jeden Tag neu und hart erstritten werden.