Düsseldorf. .
Immer mehr Rentner in NRW müssen Einkommenssteuern zahlen. Nach Berechnungen des Landesfinanzministeriums stieg die Zahl der steuerpflichtigen Rentner in NRW gegenüber 2010 um 20 Prozent auf 1,2 Millionen. Der Bund der Steuerzahler kritisierte die zunehmende Besteuerung der Renten.
Seit Einführung der schrittweisen Besteuerung der gesetzlichen Renten sinkt für Neurentner der steuerfreie Anteil des Altersgeldes. Damals mussten oberhalb des Freibetrags 50 Prozent der Rente versteuert werden – bei einem Renteneintritt 2015 sind es bereits 70 Prozent. Konnten alleinstehende Rentner 2005 noch 1599 Euro Rente monatlich steuerfrei kassieren, so sank die Freigrenze 2014 für Singles auf 1225 Euro.
Da die Renten seit 2005 um rund 9,5 Prozent im Westen gestiegen sind, greift auch die so genannte „Kalte Progression“. Nach Angaben des Steuerzahlerbundes trifft die Zusatzbesteuerung bei steigendem Einkommen „Rentner besonders schlimm“. Bei der Erhöhung geringer Einkommen schlage die „Steuerkeule übermäßig stark zu“, warnte Steuerzahlerchef Rainer Holznagel. Für einen alleinstehenden Rentner mit 1751 Euro monatlicher Rente würden danach 104 Euro fällig.
Zwar werden seit 2005 Aufwendungen der Arbeitnehmer für die Altersvorsorge zunehmend freigestellt. Wer im Alter aber neben der Rente noch eine Betriebs-, Witwen-, Mütterrente, Kapital- oder Vermietungserträge hat, ist meist steuerpflichtig.