Washington. Ein erneuter Fall von Polizeigewalt in den USA wurde jetzt bekannt. Einsatzkräfte traktierten einen Flüchtigen mit Elektroschock-Geräten und Knüppeln.

Ihre Wut auf die Zielperson muss nach dreistündiger Verfolgungsjagd offenbar grenzenlos gewesen sein. Denn ein einziger Blick in den Himmel hätte zehn Polizisten im San Bernadino Valley bei Los Angeles am vergangenen Donnerstag gezeigt, dass schweres Ungemach droht. Von dort aus nahm die Kamera eines tief fliegenden Fernsehsender-Hubschraubers auf, wie sie den am Boden liegenden 30-jährigen Francis Pusok mit Elektroschock-Geräten, Fäusten, Füßen und Gummiknüppeln traktierten. So schlimm und wutentbrannt, dass der vorbestrafte Mann im Krankenhaus liegt.

John McMahon, der zuständige Sheriff in der Stadt Apple Valley, reagierte bei einer Pressekonferenz entsetzt. „Was ich hier sehe, wühlt mich auf. Das ist nicht in Übereinstimmung mit unseren Richtlinien.“ Sämtliche Cops, die an der Misshandlung beteiligt waren, sind vom Dienst suspendiert worden.

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Na ch Berichten der „Los Angeles Times“ begann die Eskalation mit einem Durchsuchungsbefehl wegen Identitätsraubs. Pusok floh, zunächst im Auto, später dann auf einem gestohlenen Pferd. Die Irrfahrt zog sich über viele Stunden hin. Danach müssen den Cops „die Sicherungen durchgebrannt sein“, vermuten Polizei-Experten in Kalifornien. Pusoks Anwalt Jim Terrell hat bereits Klagen angekündigt. Die Bundespolizei FBI ermittelt wegen eines möglichen Verstoßes gegen Bürgerrechte. Nach dem Vorfall in North Charleston, bei dem der Afroamerikaner Walter Scott von einem Polizisten hinterrücks erschossen wurde, kommt dieser neue Fall von blinder Polizeigewalt zur Unzeit.