Istanbul. Die türkische Polizei hat 22 Anhänger der DHKP-C verhaftet. Die verbotene Organisation hatte sich zu der tödlichen Geiselnahme vom Vortag bekannt.
Nach der tödlichen Geiselnahme eines Staatsanwalts durch Linksextremisten in Istanbul hat die Polizei 22 mutmaßliche Anhänger der verbotenen DHKP-C festgenommen. Zu den Festnahmen sei es am Mittwoch im südtürkischen Antalya gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Den Verdächtigen werde vorgeworfen, ähnliche Aktionen wie die Geiselnahme geplant zu haben. Der Anwalt der Verdächtigen wies die Vorwürfe zurück.
Anhänger der DHKP-C hatten den Staatsanwalt am Dienstag im zentralen Istanbuler Justizgebäude als Geisel genommen. Die Polizei beendete die Geiselnahme nach neun Stunden gewaltsam. Die beiden Terroristen und der Staatsanwalt kamen ums Leben. Die genauen Umstände sind noch unklar. Der Staatsanwalt ermittelte in dem politisch bedeutenden Fall Berkin Elvan. Der Jugendliche Berkin Elvan war bei den Gezi-Protesten im Sommer 2013 von einer Tränengaskartusche der Polizei am Kopf getroffen worden. Er starb nach neun Monaten im Koma.
In Istanbul haben Bewaffnete am Mittwoch ein Büro der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP gestürmt. Die Polizei habe die beiden Angreifer in dem Parteibüro im Stadtteil Kartal festgenommen, meldete die Nachrichtenagentur DHA. Niemand sei zu Schaden gekommen. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.(dpa)