Düsseldorf. .

In der harten Tarifrunde im Öffentlichen Dienst droht die Lehrergewerkschaft GEW mit Warnstreiks an den nordrhein-westfälischen Schulen. Falls die Arbeitgeber bei den Verhandlungen an diesem Freitag keine Bewegung zeigen sollten, werde es in der kommenden Woche von Dienstag bis Donnerstag nur „eingeschränkten Unterricht“ der angestellten Lehrer geben, sagte GEW-Landeschefin Dorothea Schäfer in Düsseldorf.

Die Gewerkschaften fordern für die Tarifangestellten bundesweit 5,5 Prozent mehr Lohn. Außerdem verlangte Dorothea Schäfer eine „zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses“ auf die Beamten. Das hatte die nordrhein-westfälische Landesregierung im Vorfeld entschieden abgelehnt.

Die Gewerkschaften kämpfen auch dafür, dass die 40 000 angestellten Lehrer in Nordrhein-Westfalen einen Tarifvertrag mit einer Eingruppierung wie die Beamten erhalten. „Jeder fünfte Lehrer in NRW ist nicht verbeamtet“, klagte Schäfer. Nach Angaben der NRW-Vorsitzenden des Verbandes lehrer nrw, Brigitte Balbach, verdienen angestellte Lehrer pro Monat 500 Euro weniger als Beamte.

Der Verhandlungsführer der GEW in den Tarifverhandlungen mit den Ländern, Andreas Gehrke, kritisierte die Pläne der Arbeitgeber als „Erpressung“. Sie sehen vor, Gehaltserhöhungen nur dann zuzustimmen, wenn die Gewerkschaften Einschnitten bei den Betriebsrenten der Angestellten zustimmen. „Wir erwarten harte Auseinandersetzungen“, betonte Gehrke.

Vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst erinnerte der Verdi-Landesvorsitzende Uli Dettmann daran, dass auch Erzieher und Beschäftigte von Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen weniger verdienten als in Bayern. GEW-Landeschefin Dorothea Schäfer erwartet, dass die öffentlichen Arbeitgeber den Gewerkschaften nichts schenken werden.

Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft VBE, Udo Beckmann, schloss eine Tarifeinigung aus, falls die öffentlichen Arbeitgeber eine neue Entgeltordnung für tarifbeschäftigte Lehrkräfte weiter ablehnten.