Brüssel/Berlin/Athen. .

Das pleitebedrohte Griechenland ist mit seinem neuen Hilfsantrag in Berlin vorerst abgeblitzt. In der vorliegenden Form lehnt die Bundesregierung den Antrag auf eine Verlängerung der Ende Februar auslaufenden Hilfen strikt ab. „Der Brief aus Athen ist kein substanzieller Lösungsvorschlag“, sagte der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble, Martin Jäger, in Berlin.

Die Griechen hatten den lange angekündigten Antrag gestern früh auf den Weg gebracht. Am Freitagnachmittag treffen sich Schäuble und seine Kollegen aus der Eurozone zu einer Sondersitzung in Brüssel. Dort soll ein Ausweg aus der verfahrenen Situation gefunden werden.

Schäuble-Sprecher Jäger sagte weiter, in Wahrheit ziele der Antrag der Griechen auf eine Brückenfinanzierung, ohne die Anforderungen des Programms zu erfüllen: „Das Schreiben entspricht nicht den am Montag in der Eurogruppe vereinbarten Kriterien,“ so Jäger weiter.

In der schwarz-roten Koalition sorgt Schäubles Kurs für Verstimmung. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) riet dazu, „dass wir diese neue Haltung der griechischen Regierung als Ausgangspunkt für Verhandlungen nutzen und nicht vorher bereits öffentlich ablehnen“.