Debalzewo.

Mit dem Eingeständnis der militärischen Niederlage im Kampf um den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Debalzewo hat die ukrainische Führung den Weg für die Umsetzung des Friedensprozesses offen gehalten. Der prowestliche Präsident Petro Poroschenko befahl gestern den Abzug der Regierungstruppen aus dem strategisch wichtigen Ort. Die prorussischen Separatisten hatten am Vortag weite Teile von Debalzewo trotz einer vereinbarten Waffenruhe eingenommen und damit den Friedensplan gefährdet. Tausende ­uk­rainische Soldaten waren dort von schwer bewaffneten Aufständischen in die Enge getrieben worden.

Der Westen forderte erneut eine Umsetzung des in Minsk beschlossenen Aktionsplans, der auch den Abzug schwerer Waffen vorsieht. Die Gewalt belaste die Friedenshoffnungen schwer, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini rief die moskautreuen Separatisten und Russland auf, das Minsker Abkommen unverzüglich umzusetzen. Sollte die am Sonntag ausgerufene Waffenruhe nicht halten, könnte die EU neue Sanktionen verhängen, drohte sie.

Poroschenko sagte, der Truppenabzug widerlege Behauptungen der Aufständischen, die Soldaten eingekesselt zu haben. „Unsere Truppen sind vollständig mit Kampftechnik herausgekommen: mit Panzern, Schützenpanzern, selbstfahrenden Artilleriegeschützen und Transportern.“