Kopenhagen. In Kopenhagen haben Unbekannte eine Veranstaltung über Meinungsfreiheit angegriffen. Sie schossen auf des Gebäude – ein Mensch wurde getötet.

Terroralarm in Kopenhagen: Bei einer Schießerei in der dänischen Hauptstadt sind laut Polizei ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Die Schüsse seien am Samstag während einer Veranstaltung über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit gefallen; sie galten offensichtlich dem schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks.

Nach dem blutigen Anschlag auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" in Paris, bei dem im Januar zwölf Menschen getötet worden waren, lösten die Schüsse in Kopenhagen Panik aus. Zeitweise herrschte Chaos im Umfeld des Tatortes.

Laut dänischen Medien wurde am Abend nach zwei Tätern gefahndet. Sie sollen von außen mit automatischen Waffen auf das Kulturzentrum gefeuert haben, in dem die Diskussion stattfand. In den Fenstern des Hauses waren zahlreiche Einschusslöcher zu sehen. Die Angreifer sollen mit einem VW Polo geflüchtet sein.

Die Bundespolizei beteiligt sich an der Fahndung nach den flüchtigen Tätern. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Samstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die dänischen Sicherheitsbehörden hätten um diese Unterstützung gebeten. Es geht um verstärkte Kontrollen und Fahndungsmaßnahmen im Grenzraum zwischen Deutschland und Dänemark.

Französische Botschafter Zimeray war auch im Haus

Zu den Rednern bei der Veranstaltung gehörte auch Vilks. Der französische Botschafter François Zimeray war ebenfalls dabei. "Ich bin unversehrt im Gebäude", twitterte er. Auch Vilks blieb den Angaben zufolge unverletzt.

Vilks war bereits mehrfach Ziel von Extremisten. Im Mai 2010 warfen zwei Männer Benzinflaschen durch ein Fenster in das Haus des Mohammed-Karikaturisten.

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2007 war auf den Zeichner im Internet von einem Al-Kaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150 000 Dollar ausgesetzt worden. Der schwedische Künstler hatte eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund ausgestellt.

Im Januar 2014 wurde in den USA die Amerikanerin Colleen LaRose alias "Dschihad Jane" zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil sie nach Überzeugung des Gerichts zusammen mit islamistischen Verschwörern Vilks töten wollte. Das Mordkomplott wurde damals nicht ausgeführt. LaRose sei 2008 zwar nach Europa gereist, aber ein Treffen mit den Drahtziehern der Verschwörung kam nicht zustande, hieß es. Die Frau sei dann in die USA zurückgekehrt und später festgenommen worden. (dpa)