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Rechtsradikale haben im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als 10 000 Straftaten verübt. Zu Festnahmen kam es allerdings in lediglich 96 Fällen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem „Tagesspiegel“ vorliegt. Demnach ermittelte die Polizei 5056 Tatverdächtige. Meist ging es um Propagandadelikte. In 496 Fällen wurde Gewalt angewendet. 431 Menschen wurden bei Angriffen von Rechtsradikalen verletzt.

Die meisten Gewalttaten hatten einen rassistischen Hintergrund. Laut Ministerium registrierte die Polizei von Januar bis Dezember 316 Attacken „mit fremdenfeindlichem Hintergrund“.

Die Zahl der rechtsradikalen Straftaten hatte 2013 mit 11 761 Delikten etwas höher gelegen als im vergangenen Jahr. Allerdings melden die Polizeibehörden der Länder viele Taten erst später, so dass die Summe der rechtsextremen Delikte 2014 noch etwas steigen dürfte.

Bei den Straftaten mit antisemitischem Hintergrund stellte die Polizei 2014 einen Anstieg fest. Von den insgesamt 864 Delikten gingen 752 auf das Konto von Deutschen, die politisch rechts stehen. 55 Straftaten wurden von antisemitisch eingestellten Ausländern verübt und 4 von Tätern, die von der Polizei als Linke eingestuft wurden.