Düsseldorf. . Elternpaare und Alleinerziehende melden ihre Kinder immer früher in der Kindertagesstätte oder bei einer Tagesmutter an. Das geht aus dem Bildungsreport 2014 hervor.

Eltern und Alleinerziehende melden ihre Kinder immer früher in der Kita oder bei einer Tagesmutter an. Bereits jedes fünfte einjährige Kind hatte 2014 zeitweise eine Tagesbetreuung. Knapp 50 Prozent der Zweijährigen besuchten regelmäßig die Kita.

Für fast aller Kleinstkinder unter einem Jahr übernimmt aber die Familie weiter die ganztägige Obhut: Nur 1,9 Prozent der Unter-Einjährigen in NRW wurden zeitweise außerhalb der Familie betreut. Insgesamt befanden sich im März 2014 mehr als 554.000 Kinder in Kitas.

Der Bildungsreport 2014 gewährt einen tiefen Einblick in Strukturen der Kitas und Schulen. Danach hat der Besuch einer Kindertageseinrichtung für die meisten Eltern eine hohe Bedeutung für den weiteren Bildungsweg der Kinder. 2014 gingen mehr als 92 Prozent der Kinder zwischen drei und fünf Jahren in eine Kita.

Inklusion wird „Schritt für Schritt“ zur Normalität

Ein wichtiger Beitrag auch zur Integration: Jedes dritte Kind hat mindestens ein Elternteil, das nicht in Deutschland geboren wurde – 24 Prozent leben in einem Haushalt, in dem überwiegend nicht Deutsch gesprochen wird.

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Während noch an vielen Schulen heftige Debatten über die Umsetzung der Inklusion geführt werden, wird das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht behinderten Kindern aus Sicht von Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) „Schritt für Schritt“ Normalität.

Knapp 30 Prozent der knapp 120.000 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in NRW wurden im Schuljahr 2013/14 bereits inklusiv an einer Regelschule unterrichtet.

Wurden beim Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ nur 6,7 Prozent der Förderschüler in Regelschulen unterrichtet, liegen die Quoten bei den Förderschwerpunkten Lernen (35,6%), emotionale und soziale Entwicklung (38,5%) und Sprache (34,4%) deutlich höher. In den Förderschwerpunkten Sehen (18,8%), Hören (22,9%) und Motorische Entwicklung (23,7%) blieben die Anteile beim Besuch der Regelschule nur unwesentlich niedriger.

Zahl der Schüler in NRW wieder unter Zwei-Millionen-Marke 

Durch den langjährigen Geburtenrückgang ist die Zahl der Schüler in NRW erstmals seit 20 Jahren wieder knapp unter die Zwei-Millionen-Marke gesunken. Mitte der 70er Jahren unterrichteten die allgemeinbildenden Schulen noch 2,6 Millionen Schüler.

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Besonders stark sank die Zahl der Grundschüler: Mit 625.000 gab es nur noch halb so viele 1.- bis 4.Klässler wie im „Boomjahr“ 1972. Erstmals meldete NRW im vergangenen Schuljahr mehr Gesamt- als Realschüler. Während nur 16 Prozent der Realschüler in NRW eine Übermittagbetreuung anbieten können, sind dies an Gesamtschulen annähernd 100 Prozent.

Erfreulich: Das Durchschnittsalter der Lehrer in NRW ist im vergangenen Jahr erstmals wieder leicht zurückgegangen. Die knapp 157.000 hauptberuflichen Lehrer waren im Schnitt 46,2 Jahre alt – allerdings ist jeder dritte Lehrer 55 Jahre und älter.

Bei den Lehrkräften der Gemeinschafts- und Sekundarschule ist die Gruppe der unter 30-Jährigen am stärksten besetzt: Eine Folge der verstärkten Einstellung des Lehrpersonals in der letzten Zeit.