Warschau/Kiew. . Vor dem Ukraine-Gipfel haben die Separatisten Raketen auf strategisch wichtige Städte abgefeuert. Sie versetzten die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken.
Zum ersten Mal seit dem Sommer wurde gestern wieder die Industriestadt Kramatorsk im Norden des Donbass bombardiert. Ausgerechnet am Vortag des voraussichtlich heute in Minsk beginnenden Ukraine-Krisengipfels haben die pro-russischen Rebellen damit ihre militärische Macht demonstriert.
Laut Angaben des ukrainischen Staatspräsidenten Petro Poroschenko schlugen am Mittag mehrere Raketen in einer Wohnsiedlung ein und töteten bis zu sechs Zivilisten. Mindestens 20 weitere Bürger wurden demnach verletzt.
Unabhängig von der Opferzahl ist der Beschuss aus der rund 50 Kilometer entfernten Separatistenstadt Horliwka symbolisch. Denn das vor gut einem halben Jahr von der ukrainischen Armee zurück eroberte Kramatorsk galt seitdem als Verwaltungszentrum weitab der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und pro-russischen Kämpfern. Hierhin hatte die ukrainische Armee auch ihr Hauptquartier für den Donbass verlegt. Auch dieses wurde von einer Rakete getroffen.
Im beinahe umzingelten ukrainischen Keil rund um die Kleinstadt Debalzewo mussten die Regierungstruppen gestern offenbar Geländeverluste hinnehmen. Bereits am Montag sollen die von Russland militärisch unterstützten Separatisten laut Beobachtern Luftangriffe auf ein Dorf im Norden von Debalzewo geflogen haben.
Im Süden der Ukraine starteten die ukrainischen Regierungstruppen gestern eine Offensive nahe der von russischen Kämpfern belagerten Hafenstadt Mariupol.