Nauen. .

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann will anders als Parteichef Sigmar Gabriel in der Edathy-Affäre vorerst schweigen. Das gilt auch mit Blick auf die Aussageverweigerung des SPD-Abgeordneten Michael Hartmann im Edathy-Untersuchungsausschuss, so Oppermanns Sprecher. „Bis zu seiner Aussage im Untersuchungsausschuss wird Herr Oppermann sich aus Respekt vor dem Gremium wie bisher nicht äußern“, sagte er. Die Opposition sieht das Verhalten als Beleg für eine Verwicklung Oppermanns.

Oppermann hatte Hartmann im November 2013 gebeten, sich um den gesundheitlich angeschlagenen damaligen SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy zu kümmern – das hatte er vor einem Jahr öffentlich gemacht. Hartmann wird von Zeugen aber beschuldigt, Edathy auch über die Kinderpornografie-Ermittlungen gegen ihn informiert zu haben. Hartmann wie Oppermann bestreiten dies. Am 23. Februar beginnt der Prozess gegen Edathy. Er soll sich verbotene Kinderpornos aus dem Internet heruntergeladen haben. In einem Facebook-Beitrag beschuldigte er gestern führende Parteifreunde: „Wenn Hartmann sagt, was er weiß, haben 3 Leute ein Problem: Ein amtierender SPD-Fraktionsvorsitzender (Oppermann), ein amtierender Bundesaußenminister (Frank-Walter Steinmeier) und ein ehemaliger BKA-Präsident (Jörg Ziercke).“