München. . Auf der Sicherheitskonferenz in München herrschte ein rauer Umgangston, angeheizt vom russischen Außenminister Lawrow.

Immer verbindlich und vor allem: Nie die Contenance verlieren! Für die Chefpolitiker dieser Welt eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz, hat es seit München viel von seiner Gültigkeit verloren. Denn auf der Sicherheitskonferenz wurde geledert, wie an diesem Ort der internationalen Kontakte selten zuvor. US-Republikaner gegen Angela Merkel, Russen gegen Amerikaner und die EU und umgekehrt.

Unbestrittener Anführer des rauen Tons: Sergej Lawrow. Der kantige russische Außenminister, ein alter Hase diverser Konferenzen, legte dabei jede Zurückhaltung ab. Die Nato ignoriere gleichberechtigte Sicherheitsinteressen und die angestrebte Partnerschaft mit der Europäischen Union erklärte er kurzerhand für gescheitert.

Gleichzeitig wies Lawrow in seiner ruppig vorgetragenen Rede jegliche Verantwortung Russlands für den Ukraine-Konflikt zurück. Der Westen toleriere sogar, dass die Regierung in Kiew Minderheiten un­terdrücke, Faschisten dulde und Streubomben gegen Separatisten einsetze. Die Stimmung im Saal war wie das Wetter: eisig.

Steinmeier gab seine Zurückhaltung auf

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) gab danach seine Zurückhaltung auf: „Wir sind von einer politischen Lösung des Ukraine-Konflikts weit entfernt, auch nach diesem Verhandlungswochenende“. Und sein französischer Kollege Laurent Fabius rückte noch einmal Wladimir Putin in den Mittelpunkt scharfer Worte: „Hier ist ein Land mit einem einzelnen politischen Führer, das sich nicht an die Regeln der Demokratie und der Transparenz hält.“