Berlin. Viele deutsche Betriebe suchen händeringend nach Auszubildenden. Dabei auf Asylbewerber zu setzen, hält Innenminister de Maizière für falsch. Ein automatisches Bleiberecht für Flüchtlinge in Berufsausbildung hält er für falschen Anreiz.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat sich skeptisch geäußert zu Forderungen nach einem besseren Bleiberecht für junge Flüchtlinge in Berufsausbildung. Mit gesteuerter Zuwanderung habe dies nichts zu tun, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk.
Es könne zu Problemen führen, wenn es dann in Familien nur einen gebe, der eine Ausbildung mache. Zudem seien falsche Anreize zu befürchten. "Wenn man darauf setzen kann, dass man einfach eine Weile hier bleibt und jung und kräftig ist, dann ist das etwas, was sich blitzschnell 'rumspricht." De Maizière zeigte sich aber gesprächsbereit, auch mit Blick auf die Situation minderjähriger Flüchtlinge vor einem Schulabschluss.
Asylbewerber sollen für die Ausbildung einen Aufenthaltstitel bekommen
Mehrere Ministerpräsidenten setzen sich gemeinsam dafür ein, jungen Asylbewerbern mindestens für die Dauer einer Berufsausbildung einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu gewähren.
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth unterstützte die Initiative. "Unsere Betriebe suchen händeringend nach Auszubildenden, und die Flüchtlinge wollen arbeiten und sich ausbilden. Daher ist es höchste Zeit, das endlich auch zu ermöglichen", sagte die Grünen-Politikerin der Zeitung "Die Welt". (dpa)