Schwerte. .
Westfälisches Gipfeltreffen in Schwerte: Dort haben sich gestern die drei Regierungspräsidenten des Landesteils mit den Spitzen der evangelischen und katholischen Kirche zu einer Demografie-Konferenz getroffen, um nachdrücklich auf die „gravierenden Folgen des Bevölkerungsschwunds“ hinzuweisen, aber auch den Herausforderungen zu begegnen. Ihr Ziel ist, im Laufe weiterer Treffen gemeinsame Strategien zu entwickeln, wie der demografische Wandel in der Region bewältigt werden kann.
Für die Zusammenarbeit haben sich die Teilnehmer zum Abschluss der Konferenz auf sieben Leitlinien in der „Schwerter Erklärung“ verständigt, unterzeichnet unter anderem von Arnsbergs Regierungspräsident Gerd Bollermann, dem Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker sowie Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Unter anderem sollen Politik, Verwaltung, Kirche und Zivilgesellschaft künftig besser vernetzt werden. Gemeinsam will man „innovative Wege“ suchen, um den Menschen auch auf dem Land in Zukunft erreichbare staatliche, kommunale und kirchliche Angebote zu ermöglichen.
Weit gefasste Vorgaben statt konkreter Projekte. Und doch hält der Stadt- und Regionalforscher Professor Peter Strohmeier diese neue Kooperation von Politik, Kommunen und Kirchen für eine echte „Kulturrevolution“, wie er am Rande der Tagung erklärte. Den demografischen Wandel zu gestalten sei eine Querschnittsaufgabe, was bisher jedoch noch nicht überall von allen Akteuren erkannt worden sei.
In Bad Berleburg, eines der positiven Beispiele die auf der Konferenz präsentiert wurden, ist die Zusammenarbeit von Kommune und Kirche allerdings längst Alltag. Dörfliche Entwicklung könne man heute nicht mehr getrennt betreiben, betonte Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Allerdings gebe es auf dem Weg manche Hürden zu überwinden – zum Beispiel bei der Beantragung von Fördermitteln. „Gemeinsames Denken ist da bisher nicht vorgesehen“, so Fuhrmann.