Düsseldorf. . Im Streit um einen umstrittenen Erlass zum Sportunterricht an Schulen in NRW, ist die Drohung eines Boykotts durch Gewerkschaften jetzt vom Tisch. Alle Lehrer, die bisher Sport unterrichteten, dürfen dies auch weiter tun.

Brauchen Lehrer für Sportunterricht an Schulen in NRW künftig eine spezielle Qualifikation? Jein. Das hat jetzt das NRW-Schulministerium mitgeteilt und damit dennoch für Klarheit gesorgt: Alle Lehrer, die bisher Sportunterricht erteilt haben, dürfen dies auch in Zukunft tun. „Damit hat die Verunsicherung der Schulleitungen und Lehrkräfte endlich ein Ende“, erklärte am Mittwoch der Chef des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann.

In der vergangenen Woche hatten der VBE und die Lehrergewerkschaft GEW den Schulen im Land geraten, im Zweifel keinen Sportunterricht mehr zu geben. Stattdessen könne man den Schülern „Bewegungsspiele“ anbieten.

Grund für die Verunsicherung war ein neuer Erlass zur Sicherheit im Schulsport, in dem die nötigen Qualifikationen von Sportlehrern festgeschrieben sind. Inbesondere an den Grundschulen in NRW gibt es zahlreiche Lehrer, die fachfremd Sport unterrichten und noch nicht einmal einen Übungsleiterschein (C-Lizenz) oder eine andere Bescheinigung eines Sportverbandes besitzen. Schulleitungen sahen sich mit dem Problem konfrontiert, dass sie nur wenige Tage vor dem Beginn des 2. Schulhalbjahres nicht wussten, ob sie genügend Lehrkräfte für den Sportunterricht zur Verfügung hätten.

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Neu eingestellte Lehrer müssen die Anforderungen erfüllen

Das Schulministerium unterstrich nun gegenüber dieser Redaktion, dass neu eingestellte Lehrer die Anforderungen des Schulsport-Erlasses auf jeden Fall erfüllen müssten. Und: Eigentlich hätten diese Regeln auch vor dem neuen Erlass gegolten.

VBE-Chef Beckmann kritisierte das Ministerium trotz der Klarstellung. Es bleibe „ein Armutszeugnis für die Landesregierung, dass sie die drängenden Fragen der Schulleitungen und Lehrkräfte zunächst ausgesessen habe, bis der VBE mit der Problematik an die Öffentlichkeit gegangen war und eine endgültige Klarstellung erst mit Beginn des 2. Halbjahres geschaffen wurde“.

Interessierte Lehrkräfte, die Sport fachfremd unterrichten wollen, bräuchten verstärkt Fortbildungsangebote, wenn der Sportunterricht auf Dauer gesichert werden soll.