Mariupol/Kiew. In der Ukraine eskaliert die Gewalt. Nach dem Tod von mindestens 30 Zivilisten bei einem Raketenangriff auf die wichtige Hafenstadt Mariupol rief die Führung in Kiew am Sonntag Staatstrauer aus.

Bei einem Angriff auf ein Wohnviertel und einen Markt der ostukrainischen Hafenstadt Mariupol sind am Wochenende mindestens 30 Menschen getötet und fast 100 weitere verletzt worden. Mariupol wird von ukrainischen Regierungstruppen gehalten. Das Militär und die Aufständischen beschuldigten sich gegenseitig, für den Beschuss des Wohngebiets verantwortlich zu sein.

Internationale Beobachter sind jedoch davon überzeugt, dass der Angriff aus Gebieten gestartet wurde, die von prorussischen Separatisten kontrolliert werden. Die Aufständischen sprachen dagegen von einer Provokation der prowestlichen Führung in Kiew. Sie hätten keine Geschütze mit einer entsprechenden Reichweite in der Gegend stationiert, hieß es. Die Separatisten begannen allerdings zugleich mit ihrer angekündigte Großoffensive auf die Stadt.

Die neue Gewalteskalation untergräbt Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konflikts. In dem Konflikt kamen nach UN-Angaben seit April 2014 mehr als 5000 Menschen ums Leben.