Sanaa. .

Mit der Erstürmung des Präsidentenpalastes haben die schiitischen Huthi-Rebellen gestern im Jemen ihren Machtanspruch bekräftigt. Eine völlige Regierungsübernahme planen sie aber angeblich nicht. Das Schicksal des Staatspräsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi war vorerst unklar. Der UN-Sicherheitsrat berief in New York eine Krisensitzung ein.

Der Anführer der Rebellen, Abdul Malik al-Huthi, begründete das militärische Vorgehen mit einem Bruch des Friedensabkommens durch Hadi; er habe alle Macht im Lande an sich reißen wollen, sagte Al-Huthi gestern Abend. Die Rebellen wehren sich gegen die geplante Aufteilung des Landes in sechs Provinzen.

Am Nachmittag hatten die Aufständischen nach Angaben der Nachrichtenseite „Al-Masdar Online“ den Präsidentenpalast im Süden der Hauptstadt erobert. Die schiitischen Kämpfer aus dem Nordjemen hatten Sanaa im September besetzt. Die schiitischen Huthis machen etwa 40 Prozent der 25 Millionen Jemeniten aus.