Sanaa. .

Die schiitischen Huthi-Rebellen haben im Jemen gegen die bisherige sunnitische Führung unter Präsident Abed Rabbo Mansour Hadi geputscht. Am Dienstagnachmittag besetzten ihre Kämpfer nach Augenzeugenberichten den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Sanaa und nahmen auch die Privatresidenz Hadis unter Feuer.

Die schiitischen Kämpfer aus dem Nordjemen hatten Sanaa im September besetzt. Der UN-Sicherheitsrat in New York trat am Abend zu einer Krisensitzung zusammen. Die Besatzer wollen erreichen, dass ihre Belange in einer neu gebildeten Regierung besser berücksichtigt werden sowie mehr öffentliche Investitionen in ihren Siedlungsgebieten.

Jemens Staatskrise hat nationale Ursachen, ist gleichzeitig aber auch Spiegelbild der wachsenden Spannungen zwischen sunnitischen und schiitischen Kräften im Nahen Osten sowie zwischen den verfeindeten Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran. Die schiitischen Huthis machen etwa 40 Prozent der 25 Millionen Jemeniten aus.