Berlin/Brüssel. .

Mehrere ausländische Geheimdienste haben die deutschen ­Sicherheitsbehörden laut „Spiegel“ vor Terroranschlägen gewarnt. Die Hauptbahnhöfe von Berlin und Dresden könnten mutmaßliche Anschlagsziele sein, hieß es gestern. Zudem sollen die Geheimdienste Kommunikationsin­halte bekannter Dschihadisten abge­fangen haben. Diese hätten mögliche Anschläge auf die Aufmärsche der anti-islamischen Pegida-Bewegung diskutiert. Das Bundeskriminalamt informierte die Bundespolizei und erhöhte die Sicherheitsmaßnahmen an den Bahnhöfen. „Wir nehmen diese Hin­weise sehr ernst“, sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter dem „Spiegel“.

Das Gefährdungsrisiko durch islamistische Terroristen in Deutschland und NRW ist laut Innenminister Ralf ­Jäger (SPD) „sehr viel ­konkreter geworden“. Nach den Anschlägen in Paris könne man neue Atten­tate durch Nachahmer nicht ausschließen. Es gebe aber bisher keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne in NRW. Jäger sieht die größten Gefahren durch Rückkehrer aus Syrien. Neben einer Gruppe des­illusionierter Heimkehrer gebe es einen radikalisierten Teil potenzieller Gefährder, die an Waffen aus­gebildet seien. Der Minister geht von 40 ­gewaltbereiten Rückkehrern aus Syrien in NRW aus. Derzeit prüften die Sicherheitsbe­hörden, ob die personenbezogenen ­Sicherheitsmaßnahmen ausreichen.

In Belgien hatten mutmaßliche Dschihadisten mit schweren Waffen und Sprengstoff einen größeren Anschlag auf die Polizei geplant. Neben zwei Männern, die bei einem Anti-Terroreinsatz getötet wurden, gehörten mindestens 13 Verdächtige zu der ­gesprengten Terrorzelle, erklärte die Staatsanwaltschaft in Brüssel. „Diese Gruppe wollte Polizisten auf der Straße oder in Kommissariaten töten“, so Staatsanwalt van der Sypt. Mehrere Mitglieder seien in Syrien gewesen.

Einsatzkräfte hatten am Donnerstag im belgischen Verviers zwei Männer getötet, ein dritter wurde festgenommen. Insgesamt nahmen die Beamten in Verviers, Brüssel und Umgebung 13 Verdächtige fest. Zwei weitere wurden in Frankreich gefasst. In Verviers wurden Kalaschnikows, Munition, Sprechfunkgeräte, Spreng­stoffe und Polizeiuni­formen gefunden.