Brüssel/Berlin. .
Eine Woche nach den Terrormorden in Paris ist das Nachbarland Belgien im Alarmzustand. Dort konnten die Sicherheitsbehörden am Donnerstag nach eigenen Angaben einen schweren Anschlag gerade noch verhindern. Auch in Frankreich und Deutschland laufen Ermittlungen, gestern gab es Festnahmen.
In Belgien planten mutmaßliche Dschihadisten mit schweren Waffen und Sprengstoff einen größeren Anschlag auf die Polizei. Neben zwei am Donnerstagabend bei einem Anti-Terroreinsatz Getöteten gehörten mindestens 13 Verdächtige zu der gesprengten Terrorzelle, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. „Diese Gruppe wollte Polizisten auf der Straße oder in Kommissariaten töten“, sagte die Staatsanwaltschaft. Mehrere Mitglieder seien im Syrienkrieg gewesen.
Die Behörden riefen für Belgien die zweithöchste Terrorwarnstufe aus. In Verviers fanden die Beamten Sturmgewehre, Munition, Sprengstoff und Polizeiuniformen.
In Frankreich nahmen Ermittler im Zusammenhang mit der Terrorwelle der Vorwoche weitere zwölf Menschen fest. Die Verdächtigen sollten wegen möglicher Verbindungen zu den drei Attentätern vernommen werden, hieß es.
In Berlin nahm die Polizei bei einem Großeinsatz gegen gewaltbereite Islamisten zwei Terrorverdächtige fest. Die beiden Türken sollen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt und eine schwere staatsgefährdende Gewalttat in Syrien vorbereitet haben, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Für Anschlagspläne in Deutschland gebe es keine Anhaltspunkte, sagte ein Polizeisprecher.
Gegen einen am Donnerstag in Wolfsburg unter Terrorverdacht festgenommenen Syrien-Heimkehrer erließ der Bundesgerichtshof Haftbefehl. Der 26-Jährige soll die IS unterstützt haben.
Der „Spiegel“ berichtet, mehrere ausländische Geheimdienste hätten die deutschen Behörden übereinstimmend vor Terroranschlägen auf die Hauptbahnhöfe von Berlin und Dresden gewarnt. Dschihadisten würden zudem auch über Angriffe auf Pegida-Märsche diskutieren. „Wir nehmen diese Hinweise sehr ernst“, sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter laut „Spiegel“.