London. .
Der Großangriff der islamistischen Terrororganisation Boko Haram auf die Stadt Baga im Nordosten Nigerias hat Amnesty International zufolge ein „katastrophales Ausmaß der Verwüstung“ hinterlassen. Vor und nach der Offensive aufgenommene Satellitenbilder zeigten, ,,dass in den Orten Baga und Doron Baga mehr als 3700 Gebäude verwüstet oder beschädigt wurden.
Die Satellitenbilder und Berichte von geflohenen Augenzeugen legen Amnesty zufolge nahe, dass die Zahl der Opfer wesentlich höher sein muss als die von der Regierung genannte Zahl von 150 Toten. „Er stellt einen absichtlichen Angriff auf die Zivilbevölkerung dar, deren Häuser, Kliniken und Schulen jetzt bis auf die Mauern ausgebrannt sind“, sagte Amnestys Nigeria-Experte Daniel Eyre.
Schwangere getötet
Augenzeugen berichteten Amnesty zufolge, dass die Kämpfer wahllos um sich schossen und dabei auch Kinder und mindestens eine schwangere Frau, die gerade ihr Kind gebar, töteten. Die Straßen seien voller Leichen gewesen. Nach Aussage einer Zeugin nahmen die Terroristen in Baga auch viele junge Frauen als Geiseln. Boko Haram hat mehrfach Mädchen und Frauen entführt, um sie zwangsweise zu verheiraten oder als Sklaven zu halten.