Düsseldorf. .

Mit einer Digital- und Bildungsoffensive will Rot-Grün in den zweieinhalb Jahren bis zur Landtagswahl 2017 punkten. Und so sieht das Programm im Einzelnen aus:

Datensicherheit. Das Land will zu einem Forschungszentrum für IT-Sicherheit wachsen. 1000 Forscher sollen in einem Netzwerk für mehr Sicherheit in der digitalen Welt arbeiten. Führend auf diesem Gebiet ist bereits ein Institut der Universität Bochum mit 100 Wissenschaftlern.

WLAN-Ausbau. Rot-Grün will die Digitalisierung des öffentlichen Raums fördern. WLAN in Fußgängerzonen und „digital Lounges“ in öffentlichen Gebäuden sollen zum Standard werden. Bislang hakt es beim Ausbau des drahtlosen Internets an Finanz- und Haftungsfragen.

Lehrerausbildung. Nordrhein-Westfalen plant eine Gesetzesreform, damit angehende Lehrer grundsätzlich besser auf die Integration von behinderten und lernschwachen Kindern in Regelschulen (Inklusion) vorbereitet werden. Zudem soll die Stärkung der Medienkompetenz größeren Raum in der Ausbildung einnehmen.

Turbo-Abitur. Zum Schuljahr 2015/16 sollen zahlreiche Entlastungsmaßnahmen beim Turbo-Abitur greifen. Dabei geht es um weniger Hausaufgaben, Prüfungen und Nachmittagsunterricht für Schüler, die nach zwölf Jahren die Abiturprüfung ablegen.

Islam.Religionsunterricht.
64 Lehrer erteilen bereits 6500 Kindern an 92 Schulen islamischen Religionsunterricht. Um mehr Lehrer zu gewinnen, bietet die Bezirksregierung Köln ab Februar ei­nen Zertifikatskurs für Pädagogen an.

Ausbildung. Bis Ende 2019 sollen über 500 000 Schüler der Klassen 8 bis 10 eine systematische Berufs- und Studienorientierung durchlaufen haben, um die Zahl der unversorgten Schulabgänger zu mindern. Zurzeit werden bereits 200 000 Schüler in dem Projekt „Kein Abschluss ohne Anschluss“ beraten.

Vergaberecht. Das umstrittene Tariftreue- und Vergaberecht soll entschlackt werden, damit Firmen bei öffentlichen Aufträgen weniger Bürokratie bewältigen müssen. „Es gibt kritische Rückmeldungen, die wir aufnehmen werden“, so Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Kabinett. „Ich denke zurzeit nicht über eine Kabinettsumbildung nach“, sagte Kraft vielsagend auf die Frage nach der möglichen Auswechslung von Wackelkandidaten in ihrer Ministerriege. „Die Richtung stimmt“, findet sie.