Düsseldorf.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird offenbar durch die mangelnde Wahlfreiheit der Eltern bei Betreuungszeiten in der Kita erschwert. In 18 Jugendamtsbezirken in NRW – darunter Leverkusen, Wuppertal und Altena – ist nach einer neuen Liste des NRW-Familienministeriums eine 25-Stunden-Betreuung für un­ter Dreijährige nicht möglich. In 83 Jugendamtsbezirken – etwa Dortmund und Duisburg – haben weniger als fünf Prozent aller Kita-Plätze eine 25-stündige Betreuungszeit.

Eltern haben einen gesetzlichen Anspruch auf wahlweise 25, 35 oder 45 Stunden wöchentliche Betreuungszeit für ihre Kinder. „Es mehren sich aber Beschwerden von vielen Eltern, dass die Inanspruchnahme einer 25-Stunden-Betreuung faktisch nicht möglich sei und eine 35- oder 45-Stunden-Betreuung gewählt werden müsse, damit das zu betreuende Kind überhaupt einen Betreuungsplatz erhalten konnte“, erklärte der FDP-Familienpolitiker Marcel Hafke, „Die Eltern werden so zu höheren Kitabeiträgen gezwungen.“

In der Antwort auf eine FDP-Anfrage verwies Familienministerin Ute Schäfer (SPD) darauf, dass die Bedarfsermittlung Aufgabe des Trägers der Jugendhilfe sei. Die Daten für das Kitajahr 2014/15 seien zum Stichtag 15. März 2014 erhoben worden.