Berlin. .

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verliert für ihren strikten Ausgrenzungskurs gegenüber Pediga Rückhalt in den eigenen Reihen. Mit Gerd Müller hat gestern ein weiterer CSU-Mann und erstmals ein Kabinettsmitglied Verständnis für die islamfeindlichen Proteste gezeigt.

Man müsse auf die Demonstranten zugehen und sich mit ihren Sorgen angesichts der aktuellen Flüchtlingswelle auseinandersetzen, sagte der Entwicklungshilfeminister der „Augsburger Allgemeinen“. Trotz bester Konjunktur gebe es Millionen armer Familien, und gerade in den Großstädten werde der Zuzug von Flüchtlingen als Konkurrenz gesehen, so Müller. In einem Positionspapier ruft die CSU dazu auf, Ängste und Befürchtungen in der Bevölkerung ernstzunehmen und mahnt Schnellverfahren für Asylbewerber an. Vor Müller hatte schon der CSU-Politiker Friedrich Verständnis für Pegida gezeigt.

Für Montag hat Pegida zu neuen Demonstrationen aufgerufen, wieder in Dresden, aber auch in Köln. Während der Kundgebung will der Kölner Domprobst die Beleuchtung um das Gotteshaus abschalten. „Ich bin als Katholik und Politiker froh über dieses klare Zeichen der Abgrenzung in meiner Kirche“, sagte der CDU-Abgeordnete Norbert Röttgen. Auch Politiker anderer Parteien begrüßten die Entscheidung.