Berlin. .

Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus hat ein Milliardenprogramm zur Sanierung maroder Bundeswehr-Kasernen gefordert. „Der Zustand der Liegenschaften ist teilweise ver­heerend“, sagte der FDP- Politiker. „Es gibt Gebäude, die praktisch unbewohnbar sind, in denen Schimmel an den Wänden ist, wo die Fenster undicht sind und Mäuse- und Rattenfallen aufgestellt werden müssen.“

Der scheidende Wehrbeauftragte des Bundestags sprach sich dafür aus, den Verteidigungsetat für Investitionen in Bundeswehr-Gebäude und Ausrüstung zu erhöhen. „Je knapper wir den Verteidigungshaushalt über Jahre hin gestalten, umso größer ist der Verfall“, betonte er. „Es ist im Prinzip eine Abwärtsspirale.“

Im Bundeshaushalt 2015 sind 33 Milliarden Euro für die Verteidigung eingeplant. Mit 1,3 Prozent des ­Bruttoinlandsprodukts gibt Deutschland deutlich weniger aus als die von der Nato angestrebten 2,0 Prozent. Die Bundesregierung erwägt eine Erhöhung des Wehretats in den kommenden Jahren.

Die Akzeptanz in der Bevöl­kerung für einen solchen Schritt ist aber relativ gering. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich nur 35 ­Prozent dafür aus, mehr Geld für die Truppe locker zu machen. 48 ­Prozent waren dagegen.

Königshaus ist noch bis Mai Wehrbeauftragter. Zu seinem Nachfolger wählte der Bundestag den SPD-Politiker Hans-Peter Bartels.