Essen. In unserem Podcast erklärt der Wissenschaftler, warum sich die pandemische Lage deutlich verbessern könnte - und Kliniken dennoch überlastet sind
Der Chefvirologe der Uniklinik Essen, Professor Doktor Ulf Dittmer, ist optimistisch, dass sich die Corona-Pandemie sozusagen im Endspurt befindet. Die aktuelle Lage ist aus seiner Sicht ein Indiz, dass wir auf dem Weg in eine Endemie sind, sagte er in unserem wöchentlichen Corona-Podcast. Eine Endemie sei dann gegeben, wenn ein Großteil der Bevölkerung immunisiert und das Virus selbst nicht mehr so tödlich ist, so Prof. Dittmer weiter. Das sei im Prinzip die normale evolutionäre Entwicklung eines Virus, das vornehmlich auf maximale Verbreitung abziele.
In diese Überlegung passt der jetzige Anstieg der Infektionszahlen: Der Virologe geht davon aus, dass es aktuell durch Omikron zu regionalen Inzidenzen von über 1000 in NRW kommen könne. Dieser sprunghafte Anstieg der Erkrankungen sorge in den USA und England bereits für eine Überlastung der Gesundheitssysteme, meint Prof. Dittmer - obwohl sich laut einer Studie aus den USA die Hospitalisierungsrate durch die Virusvariante deutlich verringert habe.
Im Gespräch mit der Journalistin Julia Neikes erläutert Prof. Dittmer auch, dass es auch im Uniklinikum Essen einen großen Personalausfall gebe. Die Mitarbeiter seien aufgrund einer Corona-Infektion in Quarantäne.
Die 2Gplus-Regelung für die Gastronomie befürwortet der Virologe, so hätten gerade die Situationen in England und Dänemark gezeigt, dass das Virus sich gerade im Gastronomiebereich, wo Menschen beim Essen und Trinken keine Masken tragen würden, rasant verbreiten könne.
Weitere Themen dieser Ausgabe von „Das Corona-Update für NRW“ sind:
- die Wirksamkeit der Booster-Impfung
- welche Studien aktuelle benötigt werden
- warum es im Winter eventuell nur noch eine Impfempfehlung für Risikogruppen geben könnte