Bei Thyssenkrupp kam es 1987 zum längsten Arbeitskampf der deutschen Geschichte: Ein Stahlwerk sollte schließen. Das könnte auch 2025 passieren. Wiederholt sich die Geschichte?
1987 beschlossen Krupp-Manager ein Stahlwerk in Duisburg-Rheinhausen mit 6000 Beschäftigten zu schließen. Daraufhin zogen tausende Menschen auf die Straße, 160 Tage wurde gestreikt, das Werk wurde trotzdem geschlossen. Heute ist der Stahlstandort der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) gefährdet. Der Betriebsratsvorsitzende Marco Gasse sagt deshalb: „Wir müssen ein zweites Rheinhausen verhindern.“
Widerstand hat bei Thyssenkrupp Tradition: Beschäftige veranstalten Mahnwachen, nutzen immer wieder Särge und Kreuze als Symbole für den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen. Warum hat sich der Arbeitskampf so tief ins Gedächtnis der heutigen Thyssenkrupp-Arbeitsnehmervertreter gebrannt? Hat sich die Macht der Arbeiter gewandelt? Wer sind die Menschen, die heute für die Arbeiternehmer kämpfen?
Insbesondere in der Stahlsparte von Thyssenkrupp arbeiten viele Menschen, die Gewerkschaftsmitglieder sind. Welchen Einfluss hat die Gewerkschaft IG Metall auf Thyssenkrupp? Ist die Stahlkrise auch eine Krise der Mitbestimmung?