Hilpoltstein/Berlin. Der Kiebitz gilt als stark gefährdet. Sein Bestand ist in den vergangenen Jahrzehnten drastisch eingebrochen. Die Wahl zum „Vogel des Jahres“ soll auf den Rückgang aufmerksam machen.
Der Kiebitz ist der „Vogel des Jahres“ 2024. Bei einer öffentlichen Wahl im Internet kam er mit 27,8 Prozent der Stimmen auf Platz 1, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Naturschutzverband LBV verkündeten. Auf Platz 2 landete der Steinkauz, gefolgt von Rebhuhn, Rauchschwalbe und Wespenbussard. Rund 120.000 Menschen hatten sich diesmal an der Abstimmung beteiligt.
„Jede dieser Vogelarten wäre des Titels würdig gewesen, doch der Kiebitz verdient ihn ganz besonders“, teilte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer in Hilpoltstein mit. Der Kiebitz gilt inzwischen als stark gefährdet, da sein Bestand in den vergangenen Jahrzehnten drastisch eingebrochen ist.
Zu wenig Lebensraum für den Kiebitz
Die beiden Naturschutzverbände küren den Jahresvogel seit 1971, um auf die Bedrohung der Vogelwelt aufmerksam zu machen. Seit 2021 darf die Bevölkerung online wählen. Nabu und LBV legen allerdings vorher eine Vorauswahl fest: Dabei stehen alle Kandidaten für ein wichtiges Naturschutzthema.
So findet der Kiebitz in Deutschland zu wenig Lebensraum. Der etwa taubengroße Vogel liebt Feuchtwiesen und Moore. In der Vergangenheit wurden davon aber viele trockengelegt, um Äcker und Weiden zu gewinnen. Als „Vogel des Jahres“ stehe er nun für die Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft, sagte Schäffer.