Düsseldorf. . Mit Hilfe von Hunden sollen sich bei der Partnersuche ja besonders gut Herzen öffnen lassen. Aber wie steht es um das Seelenwohl von Vierbeinern selbst? Mit einer Internetseite speziell für Handys will Bernhard Üllenberg in Düsseldorf nun Freundschaften von Zwei- und Vierbeinern vermitteln.

Seit neun Monaten ist Berhard Üllenberg stolzer Besitzer eines Windhund-Weibchens. Nice hat er sie getauft. Bei Gassi-Gängen hat der 42-Jährige schnell gemerkt, dass seine Nice nicht so leicht zu anderen Schwanzwedlern Kontakt findet: „Mit Windhunden spielen andere Hunde nicht so gern, weil die so schnell sind“. Damit der Auslauf auch dem Vierbeiner Spaß und Befriedigung bringt, sind Spielkameraden jedoch hilfreich, hat Üllenberg erkannt. Und ein Hilfsmittel ausgetüftelt, mit denen Vierbeiner Freunde finden können.

Unter der Internetadresse http://doggy.heroku.com/ hat der aus dem Münsterland stammende IT-Berater nun sein Projekt freigeschaltet: „Eine Freundschaftsseite für Hundehalter und ihre Tiere, mit der sich die passenden Hunde und Menschen zusammenbringen lassen“. Anders als Web-Angebote wie etwa „My Social Petwork“ hat Üllenberg seine Seite speziell für internetfähige Handys oder Smartphones konzipiert: „Damit kann man direkt beim Gassi-Gehen Hundepartner finden oder sich verabreden.“

Werbung à la Web 1.0 mit Flugblättern an Bäumen

Man muss allerdings suchen, um auf das Projekt aufmerksam zu werden. Denn der Software-Entwickler, der eine Website für Online-Fotoretusche betreibt, buhlt auf ganz altmodische Art in der Stadt um Aufmerksamkeit: Mit Flugblättern.

Im Hofgarten, im Stadtteil Golzheim, an den Rheinterrassen und in Ober- und Niederkassel hängen seit ein paar Tagen Din-A-4-Zettel zumeist an Bäumen, mit denen Üllenberg für sein „Doggy“-Projekt wirbt. Die Seite, versichert Üllenberg, sei unkommerziell und verlange von den Nutzern nur Name und Mailanschrift. „Mein Ziel ist, dass sich Hundehalter vor Ort vernetzen und austauschen können“. Dazu hat Üllenberg ein „Freunde-Radar“ programmiert. Mit einer GPS-Funktion lassen sich Spaziergänge in Zeit, Länge und Wegstrecke dokumentieren - ausschließlich vom Nutzer abrufbar, versichert Üllenberg. Auch eine Statistik der „Gassi-Minuten pro Tag“lässt sich per Handy aufzeichen. Zudem verknüpft Üllenberg seine Seite mit bundesweiten Hunde-Suchmeldungen und Warnungen vor Giftködern.

Ja nach Zuspruch in Düsseldorf denkt Üllenberg über ein bundesweites Angebot auf der Seite nach. Finanzieren will er es dann über Sponsoren. Noch aber sei das Zukunfts-Gebell. Bis dato haben sich auf der „Doggy“-Seite etwa 20 Hundehalter vernetzt. Üllenberg: „Jetzt will ich erstmal sehen, ob ich den Nerv der Menschen treffe“.