Krefeld. . Bisher unbekannte Diebe haben drei vom aussterben bedrohte Goldene Löwenäffchen aus dem Zoo Krefeld gestohlen. Ein Verlust, auch für den Artenschutz.
Die Täter kamen in der Nacht und sie gingen gezielt vor. Einbruchwerkzeug brauchten sie nicht, höchstens Gummistiefel: Aus dem Zoo Krefeld sind drei wertvolle Goldenen Löwenäffchen gestohlen worden. Nicht nur für den Zoo ist das ein herber Verlust, auch für den Artenschutz.
Im Zoo Krefeld geht man davon aus, dass die drei Äffchen Beute illegaler Tierhändler sind - und vermutlich längst nicht mehr in Deutschland. In der Nacht zum vergangenen Freitag wurden die Äffchen samt ihrer Schlafkiste gestohlen. Höchstens zwei Täter seien dazu nötig gewesen, sagt Zoo-Sprecherin Petra Schwinn: Die mit Stroh und Holzwolle ausstaffierte etwa 40 Zentimeter lange Holzkiste stand in einem freistehenden Holzhäuschen auf einer Insel mitten auf dem Zoogelände; die Äffchen selbst wiegen ausgewachsen etwa 500 Gramm und sind stehend etwa 35 Zentimeter groß.
Es gibt nur noch etwa 1000 Goldene Löwenäffchen auf der Welt
Ihren Namen haben die Äffchen, weil ihr Fell goldbraun schimmert und ihre Köpfchen eine Art Löwenmähne haben. Der zoologische Name ist Leontopithecus rosalia rosalia. Ihr natürlicher Lebensraum ist der Regenwald Brasiliens. Doch dort sind sie vom Aussterben bedroht. Nach Angaben des Zoos leben weltweit noch etwa 1000 Tiere, davon in europäischen Zoos laut Zuchtbuch etwa 150. "Ein Drittel der in freier Wildbahn lebenden Tiere, wurden in Zoos gezüchtet", sagt Schwinn.
Der Zoo Krefeld hat durch den Diebstahl alle seine Goldenen Löwenäffchen verloren. In Frankreich seien in diesem Mai insgesamt sogar 17 solcher Äffchen aus Zoos gestohlen worden, sagt Sprecherin Petra Schwinn. Andere Zoos sind nun gewarnt, darunter etwa der Allwetterzoo Münster, wo ebenfalls Goldenen Löwenäffchen leben. Der Unterschied zu Krefeld: Die Tiere dort halten sich nachts in einem abgeschlossenen Gebäude auf, sagt Zoosprecherin Stefanie Heeke.
Legal sind Goldene Löwenäffchen nicht zu bekommen. Auf dem Schwarzmarkt dürften je Äffchen hohe vierstellige Summen in Euro oder US-Dollar gezahlt werden, glaubt man im Zoo Krefeld. Zoos sind immer wieder im Fokus von Kriminellen. Gefährdet seien dabei sogar Nashörner. Diebe hätten es auf ihr Horn abgesehen. Im Zoo Münster wurde vor ein paar Jahren eine Ausstellung geplündert, die in Zusammenarbeit mit dem Zoll verbotene Tier-Souvenirs zeigte. "Die Diebe nahmen nur das Wertvollste mit", erinnert sich Zoosprecherin Heeke.