Neuss. Das Neusser Amtsgericht hat am Donnerstag einen Feuerwehrmann wegen Sachbeschädigung zu neun Monaten Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt. Der 20-Jährige hatte im Verfahren gestanden, innerhalb weniger Monate mindestens 21 Brände gelegt zu haben.

Nach eigenen Angaben litt er unter Minderwertigkeitsgefühlen, die er durch seine Teilnahme an den Löscharbeiten ausgleichen wollte. Bei den Einsätzen sei er gelobt und anerkannt worden.

Der Richter sagte, der arbeitslose Mann habe die Feuerwehr missbraucht, um als Held dazustehen. Zwischen August 2007 und Januar 2008 hatte es im Neusser Norden insgesamt 80 Mal gebrannt. Mindestens 21 dieser Brände gingen auf das Konto des Angeklagten, sagte der Richter. Die anderen Feuer waren dem jungen Mann nicht nachzuweisen.

Einem Freund von den Taten berichtet

Aufgeflogen war der Angeklagte, weil er einem Freund von den Taten berichtet hatte, der daraufhin zur Polizei ging. Ein Feuerwehrsprecher sagte als Zeuge im Prozess, die Serie von Bränden innerhalb kurzer Zeit sei sehr auffällig gewesen. Man habe deshalb schon vermutet, dass der Täter aus den eigenen Reihen stammen könnte.

Neben neun Monaten Jugendstrafe auf Bewährung verhängte der Richter auch 100 Arbeitsstunden. Das Urteil ist rechtskräftig. (ddp)