Essen. 17 Jahre alt ist der Borbecker erst, aber er soll tatsächlich geplant haben, seine Ex-Freundin anzuzünden, weil sie ihn verlassen hatte. Seit Donnerstag sitzt er in Untersuchungshaft, nachdem das Amtsgericht Haftbefehl erließ.

Der Verdacht der Strafjustiz lautet auf Freiheitsberaubung, Bedrohung und Stalking. Seit Juni soll er seine frühere Freundin immer wieder aufgefordert haben, zu ihm zurückzukehren. Er soll gedroht ha­ben, sie sonst zu töten. Im August soll er sie dann in den Keller seines Wohnhauses gelockt haben. Zunächst soll er ein Gespräch über die Trennung versucht, dann aber schnell seinen Anspruch verdeutlicht haben: Sie gehöre ihm, sie dürfe nicht weggehen. Dann soll er ihr ein Messer vor den Bauch gehalten und sie mit dem Tode bedroht haben, ergaben die Ermittlungen der Polizei. Mit Vergewaltigung soll er auch gedroht haben.

Die Ex-Freundin soll sich aus der Situation befreit haben, indem sie mit dem 17-Jährigen beruhigend sprach und versicherte, nicht zur Polizei zu gehen. Zurück zu ihm kehrte sie nicht. Die Justiz glaubt, dass sein Wunsch, die Ex-Freundin zu töten, immer stärker wurde. Am 12. September soll er deshalb einen Kanister gekauft und mit Benzin gefüllt haben. Einem Freund, mit dem er im Auto unterwegs war, soll er Geld geboten haben, damit dieser mit ihm vor dem Haus der Freundin wartet. Falls sie komme, wolle er sie mit Benzin übergießen und anzünden. Der Freund lehnte ab, der Ka­nister blieb in dessen Fahrzeug.

Drei Tage später soll der 17-Jährige einen neuen Versuch unternommen haben, die frühere Freundin zu töten. Zu Fuß ging er zur Tankstelle, kaufte wieder einen Kanister, den er mit Benzin füllte. Die Mitarbeiter der Tankstelle schöpften Verdacht und alarmierten die Polizei. Sie nahm den 17-Jährigen fest, ermittelte die mutmaßlichen Hintergründe des Benzinkaufs.

Auf Anraten seines Verteidigers Volker Schröder schweigt der junge Mann zu den Vorwürfen. Der Anwalt regte allerdings an, die Schuldfähigkeit des Inhaftierten durch einen Psychiater untersuchen zu lassen.