Düsseldorf/Duisburg. Das Verfahren um die Loveparade-Katastrophe wird nach Einschätzung von Thomas Kutschaty mit 450 Plätzen der größte öffentliche Prozess.

Der Mammutprozess um die Schuldfrage bei der Duisburger Loveparade-Katastrophe wird nach Ansicht von NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) zum Rekordverfahren. Der Prozess im eigens angemieteten Düsseldorfer Kongresszentrum werde mit über 450 Plätzen "so öffentlich stattfinden wie kein Prozess vor ihm", sagte Kutschaty am Mittwoch im Rechtsausschuss des Landtags.

"So viele konnten noch nie einer Gerichtsverhandlung folgen."Vor sieben Jahren waren bei der Duisburger Tragödie 21 Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hatte am Montag entschieden, dass die Frage nach der Verantwortung nun doch in einem Strafprozess geklärt werden soll. Es hatte damit einen gegenteiligen Beschluss des Landgerichts Duisburg vom April 2016 kassiert.

Laut Kutschaty funktioniert die Selbstkontrolle im deutschen Rechtsstaat

Er verstehe die Erleichterung der Opfer und Angehörigen nach der Zulassung der Anklage gegen zehn Personen, sagte Kutschaty. "Ich hatte immer Vertrauen in unseren Rechtsstaat - auch wenn es mal länger dauert. Die Selbstkontrolle in unserem Rechtsstaat funktioniert." Nun lasteten hohe Erwartungen und Hoffnungen auf dem nun wieder zuständigen Duisburger Landgericht. "Es ist eine enorme Herausforderung, mit rechtsstaatlichen Möglichkeiten eine Klärung herbeizuführen." (dpa)