Köln. Bei der Stadt Köln ist ein Antrag eingegangen, das private Feuerwerk in der Silvesternacht zu verbieten – wegen der hohen Feinstaubbelastung.

Silvester, Sekt und Feuerwerk - für Viele eine untrennbare Kombination. Doch der Brauch, zum Jahreswechsel Böller und Raketen in die Luft zu jagen, wird zunehmend in Frage gestellt. Oft geht es darum, das Geld für die Böller lieber für wohltätige Zwecke zu spenden. Aber auch die Luftverschmutzung spielt bei der Diskussion eine immer größere Rolle. In Köln fordert ein Bürger jetzt einen drastischen Schritt und hat bei der Stadt ein Verbot des Silvesterfeuerwerks beantragt.

"Es wäre an der Zeit, das private Böllern zu verbieten oder zumindest deutlich einzuschränken", wird der Antrag vom Kölner Express zitiert. Als Begründung führt er demnach die Debatte über Dieselfahrverbote und Betrügereien von Autoherstellern an: "Man kann schlecht monatelang auf Autoherstellern rumhacken, die bei den Abgaswerten ihrer Diesel betrügen", um dann zum Jahreswechsel ein wahres Feinstaub-Feuerwerk abzubrennen.

Wie lange die Luft belastet wird, hängt auch vom Wind ab

Dabei beruft sich der Antragsteller auf Zahlen des Bundesumweltamtes, nach denen in der Silvesternacht jedes Jahr rund 5000 Tonnen Feinstaub freigesetzt werden. Diese Menge entspricht in etwa 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.

Wie lange der Feuerwerk-Feinstaub in der Luft verbleibt, hängt vor allem von der Wetterlage ab. Zum Beispiel trägt kräftiger Wind dazu bei, dass sich die Schadstoffe rasch verteilen. Ist es in der Silvesternacht windstill, verbleiben die Schadstoffe jedoch über viele Stunden in der Luft und reichern sich in den unteren Atmosphärenschichten an.

Kölner Verwaltung sieht geringe Erfolgsaussichten

Während der Kölner Antragsteller ein Verbot fordert, belässt es das Bundesumweltamt bei einem Appell. So heißt es auf der Internetseite der Behörde: "Wenn Sie zur Verminderung der Feinstaubbelastung beitragen möchten, können Sie Ihr persönliches Feuerwerk einschränken oder sogar ganz darauf verzichten. Das hilft nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt."

Laut Express wird sich der zuständige Ratsausschuss am 27. November mit dem Antrag befassen. Die Kölner Verwaltung bezweifele aber, dass ein Verbot vor Gericht Bestand hätte. Denn dafür müsse der Bund erst das Sprengstoffgesetz ändern. (cst)