Münster. .

Bei einer Großrazzia haben Steuerfahnder und Zoll-Beamte am Mittwoch mehrere Privatwohnungen und Geschäftsräume von Firmen in NRW durchsucht. Die Ermittler waren auch in Duisburg. Es geht um den Verdacht der Steuerhinterziehung im großen Stil.

Steuerfahnder und Beamte des Hauptzollamts Münster haben am Mittwoch die Privatwohnungen und Geschäftsräume zahlreicher Verdächtiger in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen durchsucht. Unter anderem seien Objekte in Lünen (Kreis Unna), Ibbenbüren (Kreis Steinfurt), Duisburg und Osnabrück untersucht worden, teilte das Hauptzollamt mit. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial und eine geladene Waffe sichergestellt worden.

Hintergrund sind Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamtes gegen verdächtige Personen und teils namhafte Firmen aus dem Abbruchgewerbe. Den Verdächtigen aus dem Bereich Lünen und Ibbenbüren wird Steuerhinterziehung sowie das Vorenthalten beziehungsweise Veruntreuen von Arbeitsgeld in erheblichen Umfang vorgeworfen. Dabei geht es unter anderem um Schwarzgeldzahlungen an Hartz-IV-Empfänger oder formal geringfügig Beschäftigte, die tatsächlich vollzeitbeschäftigt sind. Die Beschuldigten stehen im Verdacht, ein Firmengeflecht zu unterhalten, das Scheinfirmen einsetzt und Arbeitnehmer im Abbruchgewerbe schwarz beschäftigt und entlohnt.

Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen, die bereits anderthalb Jahre dauern, durch einen anonymen Hinweis. Erste Auswertungen der bei den Durchsuchungen nun sichergestellten Unterlagen hätten den Anfangsverdacht bestätigt, sagte Wilfried Weißköppel, Polizeiführer der Durchsuchungsaktion. (dapd)