Essen. Trickbetrüger nutzen die Angst vor dem Coronavirus, um an Wertsachen von Senioren zu kommen. Die Polizei warnt vor diesen Maschen und gibt Tipps.

Manche Trickbetrüger sind kreativ und reagieren schnell auf neue Entwicklungen. Die Sorge vieler Menschen, sich mit dem Coronavirus anzustecken, nutzen Kriminelle schamlos aus. Die Polizeibehörden in der Region berichten bereits von mehreren unterschiedlichen Maschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Vor diesen neuen Betrügerfallen warnen die Ermittler:

Betrugsmasche "Ratgeber für Notfallvorsorge"

In Oberhausen hatten Betrüger sich an der Haustür als Mitarbeiter der Ämter ausgeben, die einen Flyer mit der Aufschrift „Ratgeber für Notfallvorsorge“ verteilen würden. Nach Einschätzung der Polizei wollten die Täter sich so das Vertrauen von Senioren erschleichen und in ihre Wohnungen gelangen. Die Polizei stellt in diesem Zusammenhang klar: "klar: Es sind keine Mitarbeiter von Polizei und Stadt mit solchen Flyern unterwegs. Deshalb sollen Bürger Fremden an der Türe gegenüber misstrauisch sein. Gleiches gilt für Menschen, die Senioren auf der Straße ansprechen und nach ihren Adressen fragen."

Betrugsmasche Corona-Test an der Haustür

In Köln und Leverkusen waren vergangene Tage falsche Mediziner unterwegs. Die Betrüger sagten ihrem potenziellen Opfer, dass sie einen Corona-Test durchführen müssten. Die Seniorin reagierte in dem Fall laut Polizei geistesgegenwärtig und vollkommen richtig: "Ich habe diese Leute aufgefordert Abstand zu halten. Als dann meine Besucherin (62) an die Tür kam, sind sie aus dem Haus gerannt."

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Polizei und Stadt betonen, dass das Gesundheitsamt zwar Virentests an der Haustür durchführen lässt, aber keine Mitarbeiter ohne vorherige Anmeldung ausschickt. "Die zeigen dabei stets ihren Ausweis vor", so die Stadt Köln.

Betrugsmasche Telefonverkauf von Schutzmasken und Desinfektionsmittel

In einem Fall in Essen wollte ein Trickbetrüger einer Seniorin Atemschutzmasken verkaufen. Der unbekannte Mann gab sich als Mitarbeiter einer Gesundheitsbehörde aus und und bot der Frau Atemschutzmasken zum Schutz gegen das Coronavirus zum Kauf an. Die Seniorin beendete das Telefonat sofort.

Betrugsmasche Desinfektion der Wohnung und andere Hilfsangebote

Neben betrügerischen Onlineshops oder unseriösen Angeboten am Telefon, warnt die Polizei auch davor, Fremde in die Wohnung zu lassen, die behaupten, die Wohnung desinfizieren zu wollen.

Auch bei Fremden, die anbieten, Einkäufe erledigen zu wollen, sei Vorsicht angesagt. Man solle sich solchen Zeitgenossen nicht anvertrauen, sondern sich besser von Nachbarn oder Bekannte helfen lassen.

Betrugsmasche Geld für Corona-Behandlung oder Quarantäne

Bundesweit gab es bereits mehrere Fälle, dass sich Betrüger als Verwandte ausgegeben haben. Die Täter fragen die Senioren nach Geld für teure Medikamente oder um Kost und Logis bezahlen zu können, weil sie in Quarantäne seien. Anschließend vereinbaren sie einen Abholtermin an der Haustür. Die Polizei warnt davor, Geld und Wertsachen an Unbekannte zu geben und ruft zu Misstrauen auf, wenn Anrufer sich nicht mit Namen melden.

Grundsätzlich rät die Polizei: "Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung, so die Polizei. Sollten Sie Opfer einer Straftat geworden sein oder den Verdacht haben, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, wählen Sie den Notruf 110!" (mit dpa)