kathmandu. Der plötzliche Schneesturm am Dienstag hatte die Wanderer auf beliebten Trekking-Pässen in Nepal völlig überrascht. Drei Tage später harren immer noch einige von ihnen im Gebirge aus - aber zu manchen Gruppen ist der Kontakt abgebrochen. Genaue Zahlen über Vermisste gibt es bislang nicht.
Drei Tage nach dem tödlichen Schneesturm im Himalaya sitzen immer noch etwa 20 Wanderer in den Bergen im Zentrum Nepals fest. Nach Angaben der Sicherheitskräfte wurden am Freitag zudem knapp 100 Menschen gerettet - 74 Wanderer im Distrikt Mustang und 21 im angrenzenden Manang. Elf der Geretteten in ihrem Distrikt seien Ausländer, sagte Manangs Behördenchef Devendra Lamichanne.
Genaue Zahlen über Vermisste gebe es nicht, so Lamichanne. Es gebe jedoch Hinweise, dass einige Wanderer auf dem Weg zum Thorong-Pass in Teehütten Unterschlupf gefunden hätten, nachdem das Unwetter die meisten Bergsteiger am Dienstag völlig überrascht hatte. Der etwa 5200 Meter hohe Pass liegt auf der mehrwöchigen Annapurna-Runde. Dort waren am Dienstag viele Hunderte Wanderer unterwegs. Grund für den plötzlichen Blizzard waren die Ausläufer des Zyklons "Hudhud", der sich über dem Indischen Ozean gebildet hatte.
Bisher 340 Menschen gerettet
Die Regierung in Kathmandu schicke nicht genug Helikopter, um alle Gestrandeten ins Tal holen zu können, sagte Lamichanne. Auch die Armee könne mit ihren Hubschraubern nicht überall sein, weil sie an so vielen Stellen gebraucht werde. Der Rettungseinsatz werde am Samstag fortgesetzt.
Zudem gibt es Behörden und lokalen Medien zufolge zu weiteren Wanderergruppen im Distrikt Dolpa derzeit keinen Kontakt. Es sei unklar, wie viele Bergsteiger dort unterwegs seien und wie es ihnen gehe. Der Schneesturm hatte diese Region erst am Freitag erreicht.
Nach Angaben der Sicherheitskräften wurden bisher insgesamt 340 Menschen gerettet. Die Behörden gaben die Zahl der Toten mit 29 an. Ob auch Deutsche unter den Opfern sind, war weiter unklar. "Die deutsche Botschaft in Kathmandu ist eingeschaltet und bemüht sich intensiv um Aufklärung", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Bislang gebe es keine verlässlichen Angaben. (dpa)