Athen/Chania. . Ein neues Flüchtlingsdrama im Mittelmeer vor Griechenland schreckt die Menschen auf. Unter den Opfern sind auch Kinder. Wieder sind es die Ärmsten und Schwächsten, für die der Traum von Europa in einer Katastrophe endet. Vor Italiens Küste wurden unterdessen 1300 Flüchtlinge aus dem Meer gerettet.

Bei einer neuen Flüchtlingstragödie sind im Mittelmeer zwischen Malta und Kreta vermutlich mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Opfer wurden bereits tot geborgen, darunter ein Kind. Nach 20 weiteren wurde rund 30 Stunden nach dem Unglück am Sonntag weiter gesucht.

Ein anderes Kind schwebe wegen Unterkühlung in Lebensgefahr, sagte ein Krankenhausarzt in der Hafenstadt Chania auf Kreta der Nachrichtenagentur dpa. "Die Hoffung, weitere Menschen im offenen Meer zu retten, schwindet", sagte ein Offizier der Küstenwache.

Flüchtlingslager restlos überfüllt

Das Unglück ereignete sich am Samstag in den frühen Morgenstunden. Zwei vorbeifahrende Schiffe hätten Migranten im Meer rund 90 Seemeilen südwestlich von Kreta entdeckt und die Küstenwachen Maltas, Griechenlands und Italiens alarmiert. Sechs Opfer konnten aus den Fluten gerettet und nach Kreta gebracht werden.

Zugleich griff die griechische Küstenwache am Wochenende 388 Migranten in der Ägäis auf. Rund 70 davon wurden aus den Fluten gerettet. "Die Zahl der Migranten wächst von Stunde zu Stunde", hieß es seitens der Küstenwache. In ihrer Mehrheit stammen sie aus Syrien und Afghanistan.

Rund 1300 Flüchtlinge aus Mittelmeer vor Italien gerettet

Rund 1300 Migranten sind nach Angaben der italienischen Küstenwache am Sonntag aus dem Mittelmeer gerettet worden. Eine Patrouille habe etwa 180 Menschen, darunter 42 Kinder, in libyschen Gewässern rund 220 Kilometer nördlich von Bengasi aufgenommen, heißt es in einer Mitteilung. Weitere 209 Migranten seien von einem in Seenot geratenen Schiff in der Nähe geborgen worden.

In einer dritten Aktion hätten dieselben Küstenwächter 203 Menschen in Sicherheit gebracht, darunter 60 Minderjährige. Die Küstenwache habe zudem Notrufe von zwei weiteren Migrantenbooten empfangen, auf denen sich rund 700 Menschen befanden. Ein Frachtschiff habe sie an Bord genommen. (dpa)